Innere Unruhe nicht zum Dauerzustand werden lassen

 

Mann mit Kopfschmerzen

© Daniels C peopleimages.com AdobeStock 620236879

Je stressiger der Alltag, desto schwerer kann es fallen zu entspannen. Fühlt man sich jedoch ständig angespannt und nervös, womöglich sogar ruhelos mit einem ständigen Drang, sich zu bewegen, kann es sich um einen Zustand der inneren Unruhe handeln. Davon ist jeder irgendwann einmal betroffen und oft sind es Situationen im täglichen Leben, die dahinterstecken und wieder vorbeigehen. So können beispielsweise Prüfungsphasen oder Zeiten mit höherer Arbeitsbelastung der Grund sein. Diese Ursachen sind für die Betroffenen aber oft auch offensichtlich und wenn die anstrengende Phase vorbei ist, wird es wieder besser. Problematisch kann es dagegen werden, wenn die innere Unruhe nicht nachlassen möchte und man zunächst auch nicht auf die Ursache kommt.

Innere Unruhe kann viele Gründe haben

Die Bandbreite an Möglichkeiten, was hinter innerer Unruhe stecken kann, ist groß. Belastende Situationen sind oft einfach erkennbar, möglicherweise sind es jedoch viele kleine Probleme, die man gerade zu lösen hat, die in der Summe zur ständigen Anspannung führen. Diese sind dann unter Umständen weniger offensichtlich und man kann sich nicht gut erklären, was hinter dem unangenehmen Zustand steckt. Bei innerer Unruhe kann es deswegen bereits hilfreich sein, genau zu überlegen, was man gerade alles zu bewältigen hat, auch wenn sich die einzelnen Punkte nicht groß anfühlen.

Es gibt jedoch auch ganz konkrete körperliche und psychische Gründe, die zur Daueranspannung führen können. Auf körperlicher Ebene zählen hierzu:

  • niedriger Blutdruck
  • nohes Maß an Kaffee-, Alkohol- oder Tabakkonsum
  • Überfunktion der Schilddrüse
  • Nebenwirkungen mancher Medikamente
  • hormonelle Umstellung in den Wechseljahren bei Frauen

Im Bereich der Psyche werden häufig Depressionen von innerer Unruhe begleitet. Es kommen jedoch weitere Ursachen infrage:

  • Persönlichkeitsstörungen
  • Demenzerkrankungen
  • Angststörungen
  • Nebenwirkungen oder Entzug von manchen Medikamenten

Von der Anspannung wieder zur Entspannung

Bei innerer Unruhe fällt es nicht leicht, die Anspannung loszuwerden, doch es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die man ausprobieren kann. Ob und welche davon Wirkung zeigen, hängt immer vom individuellen Fall ab. So können manche Menschen mit Achtsamkeitsübungen oder Meditation gut abschalten. Anderen hilft ein Sport, der überschüssige Energie abbaut, wie Joggen oder auch Krafttraining, oder man findet eher Ruhe bei Yoga oder Pilates. Auch ein handwerkliches Hobby kann helfen, zu den typischen Hausmitteln zählen außerdem Tees mit entspannender Wirkung.

Während manche Menschen Aktivitäten brauchen, um sich abzulenken, und nach einem Treffen mit Freunden entspannter sind, hilft es anderen, ganz bewusst Zeit für sich alleine zu haben. Das kann auch damit zusammenhängen, woher die innere Unruhe kommt. Ist man zum Beispiel nervös, weil man zu viele wichtige Gespräche führen und nach der Arbeit noch den Familienalltag organisieren muss, ist die Zeit alleine womöglich hilfreicher als weitere Termine.

Wichtig ist, dass die innere Unruhe nicht zum Dauerzustand wird. Auf Phasen der Anspannung sollten immer Phasen der Entspannung folgen, nur so kann der Körper sich regenerieren. Ein permanent angespannter Zustand führt über kurz oder lang dazu, dass zu der seelischen Anspannung schließlich auch körperliche Symptome kommen. Mit als Erstes leidet oft der nächtliche Schlaf. Schlafstörungen können wiederum andere Probleme wie Unausgeglichenheit und Konzentrationsprobleme nach sich ziehen, die die Unruhe unter Umständen noch vergrößern. Andere Anzeichen sind zum Beispiel:

  • Kopfschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Herzklopfen

Im Zweifel lieber zum Arzt

Lässt die innere Unruhe nicht nach oder kommen weitere Beschwerden dazu, ist es sinnvoll, sich an den Arzt zu wenden. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Unruhe über einen zu langen Zeitraum anhält, die Lebensqualität einschränkt oder sich auf die Beziehungen zu anderen Menschen auswirkt. Wutanfälle und Aggressionen sind ebenfalls gute Gründe, sich Hilfe zu suchen.

Liegt die Ursache in einer psychischen Erkrankung, können auch Angstzustände oder schädliche Verhaltensweisen auftreten. Auch wenn sich die Unruhe durch Hausmittel wie Entspannungstees oder andere Methoden nicht in den Griff bekommen lässt, ist der Arztbesuch sinnvoll. Vor allem wenn hinter der inneren Unruhe eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung steckt, ist es wichtig, dass diese möglichst früh festgestellt wird und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können.

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